platzes und des Altstädter Marktes im Wiederaufbauplan der Altstadt nach 1945
Zum Aufbau der Altstadt wurde in den Jahren 1950 und 1951 eine Rahmenplanung entwickelt. Die Altstadt sollte das künftige kulturelle Zentrum sein. Dort befanden sich die Stadthalle, die Marienkirche, das Kulturamt, die Stadtbibliothek, zwei Schulen und das Goldschmiedehaus. Die Neustadt hingegen stellte das Verwaltungs- und Geschäftszentrum dar. Diese Teilung der Städte war auch historisch be-dingt. Wegen der höheren Lage der Altstadt und dem Ziel, sie als kulturelles Zentrum zur Stadtkrone zu machen, erforderte die Gestaltung der Wohn-bauten mehr an künstlerischem Einfühlungsver-mögen und besonderer Sorgfalt.
(Markus Häfner, Jede Stadt braucht ihr Gesicht,
Hanau 2015, S. 398)
Um den Charakter als geistiges Zentrum zu wahren, wurde der Verkehr um die Altstadt herumgelenkt und Nebengeräusche geschäftlichen Treibens sollten den Stadtteil nicht belasten. Durch die verkehrsent-lastete Altstadt konnte ihr Grundriss in wesent-lichen Zügen beibehalten und die Straßen nur geringfügig begradigt und verbreitert werden.
(Markus Häfner, Jede Stadt braucht ihr Gesicht,
Hanau 2015, S. 398)
Bisher keine Rekonstruktionen von Häusern nach 1945
Von Seiten der Stadtverwaltung hatte man sich schon vor der Vorstellung der Pläne für den Wieder-aufbau der Altstadt dafür entschieden, die Altstadt nicht als Rekonstruktion, sondern charakterlich ähnlich mit Verbesserungen in der Linienführung der Straßen wieder aufzubauen. Als Blickpunkte waren die Bereiche um die Marienkirche und das Altstädter Rathaus vorgesehen.
(Markus Häfner, Jede Stadt braucht ihr Gesicht,
Hanau 2015, S. 399)
Geplant war eine durchweg zweigeschossige Bau-weise mit Ausnahme der Baulinien am Altstädter Markt, in der Marktstraße sowie in der Schloss-straße (heute Graf-Philipp-LudwigStraße), wo die dreigeschossige Bebauung zulässig war.
(Markus Häfner, Jede Stadt braucht ihr Gesicht,
Hanau 2015, S. 400)
Die Geschosshöhen stufte man vom Rand der Alt-stadt aus gesehen nach innen ab. Während die Wohnbauten an der Nordstraße in viergeschossiger Bauweise errichtet waren, nahmen die Bauten ent-lang der Graf-Philipp-Ludwig-Straße um zwei
Geschosse ab.
(Markus Häfner, Jede Stadt braucht ihr Gesicht,
Hanau 2015, S. 405)
Die Baugesellschaft Hanau baute 1952/53 den Wohnblock in der Graf-Phlipp-Ludwig-Sttaße 10/12.
(Markus Häfner, Jede Stadt braucht ihr Gesicht,
Hanau 2015, S. 401).
Der Vergleich der Graf-Philipp-Ludwig-Straße 10/12 vor der Zerstörung und nach dem Wiederaufbau zeigen die nachfolgenden Bilder:
Schloßstraße im Jahr 1938 (heute: Graf-Philipp-
Ludwig-Straße); Blick in Richtung Altstädter Markt